Festland / Pilion 2017

 

Diese Tour ist unsere insgesamt 10. Reise mit dem Wohnmobil nach Griechenland. Wir haben inzwischen ein "Luxusproblem", bevor wir losfahren: Wo waren wir eigentlich noch nicht?

Wir haben das Gefühl, "jeden Stein zu kennen", was natürlich so nicht stimmt. Aber wir haben in den letzten Jahren viel vom Land gesehen.

Was noch fehlen würde wären die Berge und Seen im Norden, diese Gegenden kennen wir noch nicht, aber:

Meine Frau (und ich eigentlich auch) sind ausgesprochen gern an den Küsten und Stränden unterwegs.

Also entschlossen wir uns diesmal zu einer "Revival"-Tour - das heißt, wir wollten Gegenden wiedersehen, wo wir vor Jahren waren. Genug der Vorrede.

 

Verlauf der Tour:

Anfahrt zur Fähre nach Ancona, Überfahrt nach Igoumenitsa.

Westküste nach Süden - entlang am Nordufer des Golfs von Korinth - Delfi - Volos - Pilion - Ostküste bis

kurz vor Thessaloniki - "Egnatia Odos" (West-Ost-Autobahn) bis Ioannina - südwärts Richtung Arta - Kanali -

Kastrosykia - Igoumenitsa/Plataria - Rückfahrt.

 

Länge derTour: ca. 5000 km, incl. An- und Rückfahrt Italien

 

Dauer: 17.08. - 17.09. 2017, davon 8 Tage für An- und Abfahrt Fähre Ancona

 

1. Tag    Abfahrt zu Hause - Berlin    (privater SP - kostenlos)    278 km

Wir fahren gegen Mittag los. Heute wollen wir nur bis zu unseren Freunden nach Berlin,

die wir länger nicht gesehen haben. Dort machen wir Zwischenstation. Abends gehen wir

indisch essen.

 

 2. Tag    Berlin - Betzenstein   (SP an Landgasthof - kostenlos)    391 km

Heute haben wir "Stau-Tag", d.h.  es geht nur recht zähflüssig auf der A 9 Richtung Süden. Wir sind

in dieser nicht angenehmen Fahrweise 8 1/2 Stunden unterwegs.

Vor einigen Jahren haben wir in Betzenstein einen Landgasthof gefunden, der ideal für eine Zwischen-

übernachtung ist. Den fahren wir an und dürfen auf dem Parkplatz übernachten. Einkehr abends und

Frühstück am nächsten Morgen sind von uns aus selbstverständlich.

 

3. Tag   Betzenstein - Sterzing, Autocamp "Sadobre"   (offiz. SP, 15.-€)   470 km

Wir haben gut und ruhig geschlafen, das Frühstück genießen wir.

Irgendwas hören wir von einem schon erledigten oder noch kommenden Unwetter in den Alpen. Wir wollen sehen, dass wir heute bis Sterzing kommen und hoffen, dass wir normales Wetter haben. Unsere Gebete werden erhört. D.h., wir haben, als wir über den Fernpass und später über den Brenner fahren, Dauerregen,

das ist aber kein Problem.

 

4. Tag   Sterzing - Igea Marina (bei Rimini)   (offiz. SP, knapp 20.-€)   473 km

Schon um kurz nach 08.00 Uhr sind wir unterwegs in R. Süden. Es ist reichlich Verkehr, eben noch Hauptsaison. Hin und wieder gibt es kurze Staus. Wie immer biegt ein Großteil des Verkehrs RichtungGardasee ab, ab  da wird es zügiger. Bis dahin sind auch die Raststättenn rappelvoll.

Ab Modena zieht es sich, allerdings fließt der Verkehr recht gut. Wir sind froh, dass wir nicht auf der Gegenrichtung unterwegs sind, dort gibt es endlose Staus.

Am späten Nachmittag kommen wir in Igea Marina an und bekommen den "letzten" Platz auf dem offiziellen SP, zwischen italienische Womos gequetscht.

 

Naja, unser Ding ist das eigentlich nicht so, aber die Nachbarn sind recht nett, knuddeln unseren "Pedro" und für eine Nacht wird es gehen. (Abends sehe ich übrigens in der Nähe einen normalen Parkplatz. auf dem italienische Womos übernachten, merke ich mir für die Rückfahrt).

Duschen und Toiletten des SP sind picobello.

Die typische italienische "Geräuschkulisse" geht bis Mitternacht, aber das kennen wir ja schon.

 

5. Tag   Igea Marina - Ancona - Überfahrt nach GR   (Camping an Bord)   132 km

Ziemlich unausgeschlafen fahren wir kurz nach 09.00 Uhr Richtung Ancona. Das Navi berechnet 132 km für die Strecke.

"Ancona Nord" runter und auf sehr rumpeligen Straßen zunächst zum "Embarcha" - d.h. einschecken, Tickets in Empfang nehmen - und dann zum Anleger im Hafen. Hier zeigt sich das übliche Bild.

Man pfercht uns extrem dicht aneinander, so dass man zwischen den Fahrzeugen z.Zt. nicht durchgehen kann. Die Einweiser ticken völlig aus, schreien uns an, 3 Mann weisen ein Fahrzeug ein, jeder gibt andere Zeichen.

Später stellt sich heraus, dass (wir stehen an der Außenbord-Wand) zur inneren Seite des Decks noch massig Platz ist, so dass der Wahnsinn völlig unnötig war.

Das ANEK-Schiff ist gammelig und schmutzig, im Abfluss der Dusche haben sich Haare von mehreren Tagen verfangen. Man kommt sich wie ein Passagier zweiter Klasse vor.

 

6. Tag - bis 8. Tag  Ankunft Igoumenitsa - Kastrosykia   (SP bei Taverne)   66 km

Morgens erreichen wir den Hafen. Unser Weg führt uns zum Geldautomaten, in den Supermarkt und zum Drepano-Beach, wo wir im Eukalyptuswäldchen in Ruhe frühstücken.

Dann machen wir uns auf den Weg Richtung Süden. Vor Plataria tanken wir und füllen unseren Frischwassertank auf.

Wir kommen nach Kastrosykia, wo es lt. Internet die Taverne "Bouka"  geben soll, bei der man stehen kann.

Ohne Probleme finden wir hin und es schließen sich 3 Tage Faulenzen, Baden, Sonnen und Tavernenbesuche an.

 

9. Tag   Kastrosykia - Krioneri   (freier SP)   102 km

Nach dieser "Stand"-Pause fahren wir weiter Richtung Süden, wir verabschieden uns von dem Tavernenwirt und versprechen, bei der Rückkehr zur Fähre wieder zu kommen.

Zunächst kommen wir in Kanali oberhalb der bekannten Wiese vorbei. Dort hat sich insbesondere die ehemalige "Mango-Bar" verändert, es heißt jetzt "Mango-Beachclub", ist umfangreich und hässlich eingezäunt und am Strand stehen Reihen von Liegen und Sonnenschirmen - nichts mehr für uns. Das Ganze sieht für uns ziemlich nach "Halligalli" aus.

Wir frühstücken hier und fahren dann weiter. Preveza - Vonitsa - Paleros - Richtung Astakos. Kurz  hinter einer Felsnase dann die von uns so genannten "schwebenden Inseln", ein toller Anblick.

Weiter geht es nach Messolongi, wo es einen großen Supermarkt "Li...." gibt, in dem wir uns für die nächsten Tage eindecken wollen. Wasser haben wir bei unserem Stopp in Kanali an der Kirche aufgefüllt.

Gegen Mittag wird es knalleheiß, wir finden ohne Probleme nach Krioneri, wo wir vor einigen Jahren am Strand standen. Als wir eintrudeln, stehen einige Womos bereits am Kieselstrand. Da die Sicht auf den Golf von Korinth recht klar ist, kann man die Hängebrücke zum Peloponnes recht gut erkennen.

 Nachmittags gehen wir in den Ort, man braucht eine knappe Viertelstunde. In eine der vielen Tavernen kehren wir ein, der Hund bekommt Wasser.

 

10. Tag   Krioneri - Bucht "Vivadis" (Golf von Korinth)   (freier SP)   100 km

Die Nacht war recht unruhig, aus dem Golf heraus kam recht stürmischer Wind. Die Luken machen wir vorsichtshalber nicht auf, haben Angst, dass sie ein Opfer des Windes werden könnten. Irgendwas klappert am oder neben dem Womo. Irgendwann finde ich heraus, dass der Schirm einer neben unserem Womo stehenden Straßenlaterne ist, der da rumscheppert. Na toll!

Man wird sich denken können, dass es mit Nachtruhe nicht wirklich klappte.

Morgens recht früh fahren wir die Umgehung von Nafpaktos entlang weiter am Nordrand des Golfes entlang. Am Vormittag kommen wir zu der uns bekannten Bucht "Vivadis". Von oben sehen wir 3-4 Womos dort stehen.

Wir reihen uns mit ein.

Da Wochenende ist, wird es tagsüber durch die einheimischen Badegäste recht voll, was sich am Spätnachmittag aber mehr oder weniger auflöst.

 

Abends gehen wir essen und genießen den schönen Sonnenuntergang.

 

11. Tag   "Vivadis" - Delphi   (Campingplatz "Chrissa")   32 km

Am nächsten Morgen kommen wir recht gut die steile Straße nach oben - ich hatte ein wenig Befürchtungen, da der Ducato ja bekanntlich nicht so dolle Traktion an den Vorderrädern hat.

In Itea fahren wir zunächst gleich am Ortsanfang rechts durch zur Marina. Es kann sein, dass man dort auch mit dem Womo stehen (übernachten?) kann, allerdings dann ziemlich auf dem Präsentierteller.

Unser Hauptanliegen ist allerdings Bargeld. In der Hafen-Avenue gibt es sowohl die Post mit GAA als auch diverse Banken.

Dann gehts durch den bekannten Olivenhain hoch. Auf halber Höhe rumpeln wir auf den CP "Chrissa". Hier waren wir 2004 zuletzt und wissen daher, dass der Platz recht gut ausgestattet ist mit Taverne, Swimming-Pool usw. Der Blick von hier oben auf den größten Olivenhain und zum Golf von Korinth ist wie immer sehr beeindruckend.

 

12. Tag   Camping Chrissa - Nies (gesprochen: Niäs)   (freier SP)   154 km

Nach einer schwülwarmen Nacht geht's im Laufe des Vormittags los:

Runter in die Oliven-Ebene und rauf aufs Parnass-Gebirge. Es wird eine ordentliche Kurbelei, Kehre für Kehre fahren wir sinnig durch, auch wenn diverse Lkw meinen, sie könnten uns zum schneller Fahren bringen, indem sie 3 m an unser Stoßstange hängen.

Wir kommen auf die A 1, die rechts R. Athen geht und links R. Lamia, bzw. Volos. Gleich am Beginn kommen wir an ein unbesetztes Häuschen, man muss Münzen in eine Schale werfen und haben Glück, dass wir gerade noch 1,50 € zusammenkratzen können.

Die Fahrt geht ein Stück auf der Autobahn, dann runter über Sourpi und wiederum Bergkurbelei nach Nies.

Wir fragen zwei ältere Griechen in Sourpi nach dem Weg Richtung "Nies" (und sprechen dies wie "niesen" aus). Die beiden Männer berichtigen uns hinsichlich der richtigen Aussprache, wir bedanken uns und finden eine wunderschöne Bucht. Heute und morgen wollen wir hierbleiben.

 

13. u. 14.Tag   Nies - Volos - Pilion, CP  "Sikia"   (27.-€ komplett)      74 km

Es kommt anders: Gegen Mitternacht kommen 3 Womos angebraust, halten uns gegenüber an und spulen das ganze "Programm" ab, wie man sich eigentlich nicht aufführen sollte, wenn man so spät an einem Platz ankommt:

rangieren, Anhänger abkuppeln, ebenen Untergrund suchen, auf Keile fahren, das Ganze begleitet von "Ja, gut, stopp!" usw. Als wir rausgehen und fragen, ob denn nun langsam mal gut ist, teilt man uns mit, man sei gerade angekommen und wir könnten ja gleich wieder schlafen. - Noch Fragen?-

Morgens klaren wir auf, wir haben keinen Bock auf solche Ignoranten.

Über Almyros und Nea Anhiora finden wir ganz gut durch Volos, es ist Richtung Agria ausgeschildert, der Beginn des Pilion.

Wieder Kurveauf Kurve an der Südküste der Halbinsel, bis wir zum CP "Sikia" hinter Kato Gazea kommen.

Wir checken ein.

 

Der Platz ist teilweise eng und hat steile Zufahrten zu den einzelnen Plätzen.

Es ist schwülwarm. Wir gönnen uns ein Mittag im Platzrestaurant, welches unten direkt am Strand liegt.

Faulenzen ist angesagt, unser Bad nehmen wir in einer Nachbarbucht.

 

Nachts geht ein heftiges Gewitter nieder, "Pedro" bebt am ganzen Körper, so laut knallt es.

Die Küchen-Dachluke hatte ich leider nicht gleich geschlossen, so dass es aus dem Lukenrahmen erst eine Weile ins Womo plattert, was wir mit dieser Konstruktion auffangen:

 

Morgens erneutes Geplatter. Kriege ein Alkovenfenster nicht zu, weil ich dicht an einem Baum stehe und das Fenster zum Schließen deshalb nicht anheben kann. Also erst rangieren, dann geht's. Gegen Mittag ist der Regen vorbei.

Heute bleiben wir noch hier, aufräumen und saubermachen sind angesagt. Erst wenn morgen wieder "sicheres" Sommerwetter ist, fahren wir weiter.

Abends nettes Beisammensein mit unseren Campingnachbarn, einem jungen Pärchen aus der Schweiz, Toja und Stefan. Beide haben z.Zt. ein halbes Jahr Auszeit genommen und touren locker durch Grieechenland. Wir geben ihnen einige Tipps aus unserem reichen Erfahrunngsschatz.

 

15. Tag   CP "Sikia" - Strand "Potistika"/Pilion   (freier SP)   50 km

Heute wollen wir - nach immerhin 16 Jahren - mal sehen, wie und ob sich etwas am "Potistika"-Strand verändert hat.

Wir kurven zunächst die Küstenstraße entlang, dann links hoch über Afetes nach Argalasti, einem Hauptort auf dem Pilion. Dort finden wir Nachschub für die Bargeldkasse sowie ein Brunnenhaus in der Ortsmitte, wo wir mit bestem Bergwasser unseren Kaffeekanister füllen und auch einiges in den Frischwassertank tun.

Dann geht es durch das enge Xinovrissi hinunter nach "Potistika".

Wir parken auf dem Parkplatz hinter dem Strand ein. Zunächst suchen wir eine familiär geführte Taverne auf und nehmen ein Mittagessen zu uns.

 

Anschließend lassen wir die ersten Eindrücke des tollen Strandes und der Felsen auf uns wirken.

 

Der Rest des Tages vergeht mit Faulenzen, Sonnen und abends Einkehr in der Gaststätte oberhalb des Strandes. Auf dem Parkplatz ziehen wir uns dann zur Nachtruhe zurück, wir bleiben ungestört.

 

16. Tag   Potistika - Agia Kyriaki   (freier Parkplatz)   44 km

Wir beschließen, den kurvigen und engen Norden des Pilion auszulassen und uns Richtung Süden umzugucken. Im Internet war das kleine Fischerdörfchen Agia Kyriaki sehr schön beschrieben. Dazu soll es einen Stellplatz" vor dem Ort geben (In der Realität ist ein großer Parkplatz)

Zunächst geht es zurück nach Argalasti, dann Richtung Süden auf der kurvigen Küstenstraße.

Kurz vor Trikeri geht es links steil hoch auf 600m, danach wieder runter und wir sind an der Südostküste und fahren auf Agia Kyriaki zu.

Unterwegs haben wir schöne Ausblicke auf die buchtige Küste.

 

Wir parken auf dem großen Parkplatz vor dem Ort ein. Ein Camping-Verbotsschild steht dort, ebenso ein holländisches Womo, deren Besitzer uns mitteilen, dass sie bereits 2 Tage hier stehen und unbehelligt blieben. Ein weiteres Schild weist darauf hin, dass im Ort selbst keine Parkmöglichkeit für Autos ist.

Wir spazieren in den Ort, der wirklich schön ist, eine Fischtaverne reiht sich an die andere, die Gassen sind sehr eng.

Wer Fisch bestellt, der darf zusehen, wie "sein" Fisch auf der Terrasse ausgenommen wird. Wir bummeln durch den Ort mit seinen hübschen Gassen, suchen uns schon für morgen die nächste Taverne aus, Angebote gibt's ja reichlich. Hier ein paar Eindrücke aus dem wirklich schönen Dörfchen.

 

Heute und den nächsten Tag bleiben wir auf dem Platz vor dem Ort stehen, faulenzen, schwimmen und legen Urlaubsbräune auf. Mittags schlendern wir dann in den Ort und probieren eine andere Fischtaverne aus. Es ist einfach schön, diesem ruhigen Treiben der Menschen hier zuzusehen, ihre ruhige Lebensart ist ansteckend.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Stellplatz vor dem Ort

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

fertig zur Nachtruhe

 

Heute sind drei französische Womo-Besatzungen auf den Platz gekommen. Uns fällt auf, dass die Leute

keinerlei Kontakt aufnehmen, kein "Hallo", nichts. Nun denn - aber merkwürdig ist das schon und es ist uns auch schon öfter aufgefallen.

 

18. u. 19. Tag   Ag. Kyriaki - Pilion - Agiokambos   (freier SP)   217 km

Eigentlich wollen wir heute morgen an die "innere" Küste des Pilions. Wir verlassen unseren Platz, wo wir eine ruhige Nacht verbrachten und ziehen hoch und steil wieder runter an die Westküste. Eigentlich wollen wir nach Trikeri. Die Straße wird aber zusehends schlechter und so drehen wir um.

Wir beschließen, die Halbinsel heute zu verlassen und an der Ostküste des Festlandes, nördlich von Volos,

zum Platz "Agiokambos" zu fahren.

Volos umunden wir auf der "Ringroad", das geht zügig, dann fahren wir ab nach Kanalia. Hier waren wir vor 2 Jahren auch schon, als wir umgekehrt von der Küste kamen.

Dann verfransen wir uns: Eigentlich wollen wir über das Ossa-Gebirge und dann runter an die Küste, aber irgendwie verpassen wir eine Abfahrt.

Wir landen zunächst in dem sehr, sehr engen!!! Keramidi. Gott sei Dank gibt es dort so eine Art kleinen Marktplatz, so dass wir gerade noch wenden und flüchten können.

Ein älterer Grieche hat das Manöver beobachtet und erklärt uns wortreich, wie wir nach Agiokambos kommen. Er weist allerdings zunächst darauf hin - Zeichensprache - das der Weg dorthin eng ist und niedrige Bäume hat. Als ich sehr zweifelnd gucke meint er, vorsichtig würde es schon gehen.

Leute, verlasst euch da nicht auf die Einschätzung eines Pkw-Fahrers!!

Die anschließende Fahrt runter an die Küste endet letztendlich - eng und steil - direkt am Meer. Dort steht eine "Taverne", die mehr eine Bretterbude ist.

Wir wenden - hier sind wir eindeutig falsch - Susanne geht voraus und klärt,ob die Straße zuück frei ist, denn Gegenverkehr könnten wir auf dem Rückweg nicht gebrauchen.

Es klappt, wir nehmen einen neuen Anlauf von Kanalia, fahren dann gleich hinter dem Ort rechts hoch Richtung Berg und landen ohne Probleme auf guter Straße am Platz "Agiokambos".

 

Der Platz ist ganz gut besucht, aber wir finden noch ein Plätzchen. In unser Nachbarschaft freundliche Griechen mit Zelt, sehr nette Leute.

Wir machen das, was uns am besten gefällt: faules Strandleben, baden und ein wenig "chillen" in der kleinen Taverne am Platz.

Wir wollen morgen weiter die Ostküste hoch und evtl. in Stomio auf dem C-Platz Station machen.

 

20. Tag   Agiokambos - Stomio   (SP auf Wiese)  41 km

Der Tag beginnt mit einem großen Schrecken: Ich fürchte, ich habe den Womo-Schlüssel verloren. Etwa 1 Stunde lang suchen wir den gesamten Platz ab - den Weg der Hunderunde heute Morgen, den Weg zum Klo, wo ich die Kassette entsorgt habe - nichts. Ich habe zwar einen Ersatzschlüssel dabei aber trotzdem ist das Mist.

Nach ein wenig Überlegung fällt mir ein, ich hatte ja heute morgen erst ein Sweatshirt angezogen , weil  es ein wenig kühl war - sollte der Schlüssel da drin sein? Ja - Treffer! Mann, bin ich froh.

 

Wir verabschieden uns von den netten Griechen, Kosta und seine Frau Xenia, wirklich liebe Menschen.

Dann auf die Küstenstraße Richtung Norden. Unterwegs Einkauf in einem größeren Tante-Emma-Laden, es muss ja nicht unbedingt Li..... sein.

Dann fahren wir nach Stomio rein und finden auch gleich zum Campingplatz. 

Eine junge und eine ältere Frau sitzen bei der Rezeption. Auf meine Frage, ob wir uns den Platz erst mal ansehen können, verlangt die Jüngere meinen "Pass". Meine Frage, warum, beantwortet sie nicht.

Ich mache ihr den Vorschlag, erst den Platz anzusehen, danach, wenn wir blieben, würde sie meinen Ausweis gern zu sehen bekommen.

Ihre Antwort:"No." Meine: "No, goodbye!" Sag mal, ist die völlig verrückt geworden? Dann suchen wir uns eben eine andere Stelle in der Nähe.

Wir finden eine Wiese hinter dem Strand, die sich zum Übernachten eignen könnte. Zunächst suchen wir aber die Fischtaverne "Poseidon" direkt am Wasser auf. Das Essen ist gut, Salat und Eis kommen "vom Haus".

Auf Frage, ob man auf der nahe gelegenen Wiese mit dem Womo übernachten kann, meint der freundliche Kellner, das sei kein Problem.

So haben wir also unseren Übernachtungsplatz gefunden:

 

21. - 26. Tag: Stomio - Kastrosykia   (SP an Taberne "Bouka")   ca. 80 km

Die Nacht blieb ungestört, es haben sich auch noch ein Belgier und ein Tscheche zu uns gesellt, deren Womos allerdings in gebührendem Abstand geparkt.

Wir brechen nach dem Frühstück auf und wollen erst Richtung Thessaloniki und dann auf die "Egnatia Odos" Richtung Westküste. Da es wohl an die 400 km sind, bietet sich wahrscheinlich eine Zwischenübernachtung an, wir werden sehen.

Die Fahrt geht - mit einer Rast zwischendrin auf einer Raststätte - mit Mittagessen - dann jedoch recht zügig, so dass wir schon am Nachmittag auf dem Weg Richtung Preveza sind, wo wir eigentlich noch zum Li..... wollen, den aber nicht finden.

(Am nächsten Tag hilft uns "Googlee Maps").

 

Wir trudeln bei der Taverne "Bouka" ein und die Wirtsleute freuen sich offensichtlich, uns wiederzusehen.

Wir sind derzeit das einzige Womo und richten uns direkt hinter dem Strand ein.

 

Am nächsten Tag finden wir, wie gesagt, den Supermarkt in Preveza.

Die restlichen Tage bis zur Abfahrt der Fähre werden wir hier bleiben und die Ruhe sowie das gute Essen der Taverne genießen. Wir lernen nette Leute kennen, u.a. Sylvia und Alfred, die aus Landshut kommen und mit ihrem Expeditions-Mobil an der Zufahrt zur Taverne, etwas oberhalb des Strandes stehen.

 

Einmal gibt es nachts Gewitter und starken Sturm, am nächsten Tag ist es etwas abgekühlt, aber gut erträglich. Das Meer ist recht aufgewühlt.

 

27. Tag:   Kastrosykia - Igoumenitsa - Plataria   (freier SP)   ca. 80 km

Morgens Regen, den wir abwarten und uns dann - nach gebührender Verabschiedung von den netten Wirtsleuten - Richtung Igoumenitsa auf den Weg machen.

Unterwegs tanken wir aN einer Brunnenwand frisches Kaffeewasser.

Es gibt auch diesmal wieder einen Abstecher nach Parga, das ist zwar nicht mein Ding, aber es ist schon eine Tradition.

Wir haben Mühe, einen einigermaßen Parkplatz  zu finden, die Straße, die an der Altstadt vorbei führt und wo wir üblicherweise parken, ist ziemlich dicht mit Pkw. Irgendwie finden wir eine Lücke und stürzen uns in das Gewimmel der Einkaufsmeile.

Da wir den Hund dabei haben - im Auto ist es definitiv zu heiß - lasse ich Sanni allein bummeln. Ich halte mich mit ihm am Hafen auf, schieße einige Fotos, verschaffe Pedro was zu trinken und warte dann auf die Angetraute.

 

Wie brechen auf nach Igoumenitsa zum Drepano-Beach. Das Wäldchen ist "gut mit Womos bestückt".

Wir suchen uns auch ein Plätzchen und genießen das noch schöne Wetter. Eine junge Griechin spielt sehr schön mit ihren zwei jungen Hunden, es macht Freude, da zuzusehen.

 

Wie man im Hintergrund des 1. Hunde-Fotos erkennen kann, betreiben einige Wohnmobilisten sog. "Zigeunercaming", so mit Wäsche raushängen, entsprechende Leinen von Baum zu Baum usw.

Das bekommt noch eine Bedeutung, als nämlich abends Polizei erscheint, von Womo zu Womo fährt und auffordert, das Wäldchen zu verlassen.

Es wird zum einen auf die großen "Camping-Verboten" Schilder hingewiesen und, als wir vorsichtig erwähnen, wir würden doch eigentlich nur parken, klärt man uns höflich auf, dass es sich bei der Landzunge und dem jenseits der Straße liegenden Gebiet um ein Naturschutzgebiet handelt.

 

Wir folgen unser Devise, nicht lange mit der Polizei rum zu diskutieren sondern packen schnell und machen uns von dannen. Die anderen diskutieren noch, haben aber wohl auch keinen Erfolg damit.

Wir können immerhin, da es noch nicht dunkel ist, schnell ein Übernachtungsplätzchen im  Nachbarort aufsuchen und verbringen dort eine  ruhige Nacht.

 

Die letzten Tage - Fährüberfahrt und Heimfahrt

Wir verbringen den Wartetag wieder am Drepanon, zumal die Polizei uns gestern abend auch sagte, am Tag könne man ruhig dort stehen. Ein letztes Bad im Meer, hat auch schon Tradition. Wir haben an der AXXON-Tankstelle zwischen Igoumenitsa und Plataria den Tank randvoll gemacht, ebenso Frischwasser gebunkert.

 

Die Anek-Fähre ist pünktlich.

Was neu war am Hafen:

Meine Frau muss aussteigen und darf nicht als Beifahrerin mit auf den Anleger, sie muss zu Fuß durch den Terminal gehen. Ich hatte dafür das Vergnügen, dass das Womo nach evtl. Flüchtlingen durchsucht wurde.

Der Beamte guckt in die Nasszelle und in den Alkoven.

Wiederum werden wir auf dem Schiff durch mehrere Wichtigtuer mit Trillerpfeife eingepfercht, man kommt kaum aus dem Womo, kriegt die Stauklappen nicht auf, ebenso den Gaskasten nicht, so dass ich die Gasflaschen auch nicht zudrehen kann - aus meiner Sicht ein unmögliches Vorgehen.

Als einer der Trillermänner mich rückwärts einwinkt, mache ich dann irgendwann, ich stehe so ca. 5 cm vor meinem Hintermann, den Motor einfach aus. Lass ihn brüllen - was denken die sich eigentlich? Wir sind Kunden und lassen uns so ein Verhalten nicht gefallen. Als ich ihm das klarmache, mit entsprechend gehobener Stimme meinerseits, trollt er sich.

 

In mehreren Etappen treten wir die Rückfahrt an, am errsten Tag bis Igea Marina (diesmal auf dem Parkplatz übernachtet), dann bis Sterzing, weiter bis Betzenstein zum Landgasthof und am letzten Tag rund 600 km bis nach Hause.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Übernachtung in Iegea Marina auf dem Parkplatz