Nordgriechenland 2003

Route: Lübeck - Venedig - Igoumenitsa - Sagiada - Ioannina - Kastoria Chalkidiki (Athos u. Sithonia) - Korinos - Stomio - Lamia - Galaxidi

Zeitraum: 03.09. - 03.10. 2003 Länge: 5865 km

 

1. - 6. Tag Lübeck - Venedig

Endlich ! Das Jahr war lang genug und das Griechenland-Fieber heftig. Am Mittwochabend fahren wir von Lübeck los, nachdem ich Sanni vom Dienst abgeholt habe. Wir wollen eine kurze Etappe fahren. Die A 7 runter und in Seesen fahren wir ab, weil ich müde werde. Schließlich ist Urlaub und letztendlich kann man jederzeit mit dem Womo stehen bleiben, wenn man schlafen will. In Seesen gibt es einen einfachen Stellplatz am Bahnhof, wo man recht ruhig stehen kann. Am Donnerstag geht es weiter Richtung Süden. Wir besuchen dort Freunde, die wir vor 2 Jahren in Griechenland kennen gelernt haben. Am Spätnachmittag treffen wir in Glonn bei Elfi und Franz ein. Es wird ein netter Abend. Am Ortsrand haben die beiden uns einen ruhigen Übernachtungsplatz ausgesucht, wo wir ungestört bleiben können. Wir haben ausreichend Zeit, bis am 08.09. unsere Fähre von Venedig geht, so dass wir noch in Südtirol 1 1/2 Wandertage einlegen. Ein Tipp eines Camperfreundes führt uns ins "Durnholzer Tal". Man fährt über Sterzing und das "Penser Joch" dort hin. Am Ende des Tales kann man ruhig neben der Straße stehen. Abends und nachts hört man nur den Durnholzer Bach neben der Straße rauschen.

100 m weiter auf der anderen Straßenseite gibt es eine blitzsaubere Toilette, die man gegen einen freiwilligen Obolus benutzen kann. Draußen ein Brunnen, der leider ein sehr dickes Rohr hat, so dass wir dort nur unseren Kaffeekanister mit dem herrlichen Bergwasser auffüllen. Am nächsten Tag gibt es eine mehrstündige Wanderung mit unseren beiden Hunden, die froh sind, endlich mal die Hänge hinauf- und hinunter zu jagen. Unser"Willi" nimmt dabei eine Spur auf und rast einen Steilhang hinunter zu einem Wildbach. Nach ca. einer Viertelstunde kommt er wohlbehalten zurück.

Nach einer zweiten ruhigen Nacht brechen wir früh auf und schlängeln uns die S 508 nach Bozen, wo wir auf die Autobahn in Richtung Süden einschwenken. In Trento, wo man direkt an der Ausfahrt "Centro" ver- und entsorgen kann, geht's schon wieder runter und wir benutzten die Nebenstrecke über Padua nach Venedig. Unsere Fähre geht erst morgen, so dass wir in Ruhe noch in "Punta Sabbioni" stehen wollen. Nördlich um Venedig herum gelangt man auf eine lange Landzunge, wo sich viele Womos versammelt haben, direkt an der Mole. Es ist Wochenende, viele italienische Tagesausflügler und etliche Wartende auf die Fähre haben sich versammelt.

In der Nacht geht ein heftiges Gewitter nieder, wie wir zu dieser Zeit noch nicht wissen, eine Ankündigung dessen, was uns anfangs in Griechenland erwartet. Schon kurz nach 09.00 Uhr fahren wir nach Venedig rein. Auf dem Weg dort hin stehen wir allerdings auf der Stadtautobahn eine knappe Stunde im Stau. Wir kommen rechtzeitig zum "Porto turistico", wo bereits unsere Fähre, die "Parsiphae Palace" liegt. Die ersten Womos sind auch schon dort.

Jetzt beginnt der Urlaub ! Die reine Anfahrt zur Fähre ist trotz ruhigen Fahrens immer ein wenig "Kilometerfresserei". Hier nun beginnt es ruhiger zu werden. Wir schiffen recht zügig ein und die traumhafte Vorbeifahrt an der Kulisse der Altstadt von Venedig beginnt. Bisher hatten wir nur immer andere davon schwärmen hören, jetzt erleben wir es selbst. Es ist wirklich wunderschön, von der erhöhten Position aus an Venedig vorbei zu gleiten.

Die Überfahrt wird recht heftig, wir erleben zum ersten Mal einen mittleren Sturm in der Adria. Bis dahin wußte ich noch gar nicht, dass ich seekrank werden kann, jetzt weiß ich, wie das ist.

 

7. u. 8. Tag Sagiada

Nach der Ankunft in Igoumenitsa ist unsere übliche Fahrt zunächst zum "Drepanon-Beach" westlich der Stadt. Dort gibt es am Ende des Strandes, vor dem Umspannwerk, ein Toilettenhäuschen, in dem man entsorgen kann. Dieses steht aber leider unter Wasser, offensichtlich hatte es auch hier die letzten Tage heftig geregnet. Gottlob steht noch ein mobiles Toilettenhäuschen dort, so dass wir die Kassette entleeren können. Wir fahren weiter nach Sagiada, wo wir schon einmal gestanden haben. Unterhalb der Straße, die 7 km weiter an die albanische Grenze führt, gibt es eine ziemlich ebene Grasfläche, auf der man ruhig stehen kann, von der Straße oben kaum einzusehen. Eine (neue) Dusche mit Wasserhahn ist vorhanden.

Außer uns steht noch ein österreichischer Campingbus dort, später kommt noch ein Augsburger Paar mit Womo hinzu, das wir auf der Fähre getroffen haben. Der Nachmittag vergeht mit rumgammeln und vor allem Salz abspülen. Wir hatten auf der Fähre einen Fensterplatz. Wegen des Sturms ist das Womo sehr stark mit Salz überzogen, das ich schleunigst entferne. Am nächsten Morgen erkunde ich mit dem Roller die Küstenstraße in Richtung albanische Grenze. Ein wenig mulmig ist mir, aber ich wollte vor 2 Jahren schon wissen, wie es dort aussieht. Die Straße ist nagelneu geteert. Nach ca. 5 km geht ein kleiner Weg links ab, dort steht ein blau-weiß gestreiftes Häuschen, wohl ein ehemaliger Grenzposten. Nach ca. 2 km zieht sich quer über die Fahrbahn ein Maschendrahtzaun, hier ist die (griechische) Welt offensichtlich zuende. Dort stehen auch recht neu aussehende größere Gebäude, es könnten Büros einer späteren Grenzabfertigungsstelle werden. Niemand ist zu sehen. Auf der Rückfahrt entdecke ich einen Brunnen, ca. 1 km vom Stellplatz Richtung Albanien. Mittags wandern wir mit den Hunden am Strand nach Sagiada. Wir sitzen in einer "Psarotaverna" (Fischtaverne), als ein mächtiges Unwetter niedergeht. Nur gut, dass wir auf der überdachten Terrasse sitzen.

In der Nacht - was wohl ? - heftiges Gewitter. Es blitzt und kracht und wir befürchten, dass wir morgens dort nicht wegkommen.

 

9. Tag Ioannina - Vikos - Pindos

Oh Wunder, sämtliches Regenwasser ist in den Boden gesickert. Ohne Probleme kommen wir los. Wir fahren über eine Nebenstrecke recht kurvig und steil über Filiates zur E 90. Eigentlich wollten wir noch einen Abstecher in das Dorf L i a machen, wo "Eleni" gelebt hat, von der das gleichnamige Buch handelt. Habe aber irgendwo gelesen, dass man dafür einen Jeep braucht, so lassen wir es. In Ioannina größerer Einkauf in einem gut sortierten Supermarkt, dann weiter Richtung Norden - ins Pindos-Gebirge, bzw. daran entlang. Unser nächster Halt ist am Ende der Vikosschlucht, die wir vor 2 Jahren besucht haben. Eine schöne alte Bogenbrücke spannt sich romantisch über den Voidomatis. Davor eine größere Wiese, die gut als Übernachtungsplatz zu nutzen wäre. Hier beginnt auch der Nationalpark "Vikos", von hier aus kann man in die berühmte Schlucht hinein wandern.

Weiter geht es hinauf ins Gebirge, kurvige Straßen, eine wilde, schöne Landschaft. Es wird Zeit, sich einen Platz für die Nacht zu suchen. Einige der von SCHULZ beschriebenen Plätze haben sich verändert, d.h. sie sind zwar zu finden, aber teilweise mit einem normalen Womo nicht anzufahren. Nach einer scharfen Linkskurve hinter dem Dorf Pendalofos liegt links unter Bäumen ein sehr schöner Picknickplatz an einer Kirche. Brunnen und Mülltonnen sind vorhanden, Bänke und Tische ebenfalls. Der Platz ist von der Straße aus kaum einzusehen, der Verkehr kaum zu hören. Hier bleiben wir allein - beschützt durch die Hunde - über Nacht stehen.

10. Tag Pindos - Thessaloniki - Chalkidiki (Olimbiada)

Nach einer ruhigen Übernachtung - nur kurz unterbrochen von Hundegebell aus der Umgebung - und "Willi's" Antworten - brechen wir gegen 09.00 Uhr auf. Heute wollen wir die Chalkidiki erreichen. Nach einigen Serpentinen geht es abwärts an Neapoli vorbei und dann links ab nach Norden auf Kastoria zu. Diese sehr schön am gleichnamigen See gelegene Stadt war früher Zentrum von kleinen Pelz-Manufakturen. Inzwischen ist dieses Gewerbe in der Stadt fast ausgestorben. Die Familienbetriebe können gegen die Fabriken nicht mehr bestehen. Aber allein wegen der schönen Lage lohnt sich der Abstecher nach Kastoria.

Bei einem kleinen Rundgang durch die schöne Altstadt haben wir sogar das Glück, in eine noch bestehende 1-Mann-Manufaktur hineinsehen zu dürfen. Der Besitzer erklärt uns stolz, wie aus kleinen Pelzstücken Jacken usw. hergestellt werden. Zügig geht es nun auf die neue Autobahn Richtung Thessaloniki, wo wir dann in den Nachmittagsverkehr geraten, der doch noch etwas chaotischer ist als in Deutschland. Auf der "Ring road" nördlich um die Stadt herum geht es Richtung Osten.

Wir erreichen zunächst am Beginn des östlichen "Fingers" den Ort Stavros. Dort könnte man zwar - ziemlich dicht an der Strandstraße - stehen, aber man wäre ein wenig auf dem Präsentierteller. SCHULZ beschreibt dort in der Gegend einige Stellplätze. Auch diese entsprechen in der Realität nicht mehr den Gegebenheiten. Schon ein wenig entnervt nehme ich den Roller herunter und erkunde die Küste südlich von Stavros. In Olimbiada werde ich schließlich fündig: Gleich am nördlichen Ortsbeginn, hinter einer Fischtaverne, liegt eine schöne Wiese direkt am Strand. Ein Müllcontainer ist vorhanden. Die Wiese ist zum Ort hin durch ein Wäldchen geschützt. Hier beziehen wir Quartier.

11. Tag Olimbiada

Der nächste Tag fängt viel versprechend an, was das Wetter angeht. Morgens mit dem Roller in den Ort, Bäcker aufsuchen, Wasserhähne erkunden. Am Fischereihafen ist direkt neben der Straße ein Brunnen mit Hahn, an dem man bequem Wasser zapfen kann. Gegen Nachmittag zieht (wieder mal) ein Gewitter auf. Allmählich ist unsere Stimmung ziemlich unten, fährt man doch nicht nach Griechenland, um dort "norddeutsches Schietwetter" zu erleben. Ich rufe meine Tochter an, sie soll ins Internet schauen, wo in Griechenland die Sonne scheint. Ihre Auskunft: Auch weiter im Süden hängen Wolken über dem Land. In unserem Frust packen wir zusammen und wollen trotzdem Richtung Süden. Bis Ierissos finden wir aber keine vernünftige Stellplatzmöglichkeit. Dort selbst gibt es einen nagelneuen Campingplatz. Wir sind aber überzeugte "Frei-Steher", so dass wir letztlich umkehren und unseren Platz der letzten Nacht wieder beziehen.

 

12. Tag Athos - Sithonia

Heute morgen werden wir von einem herrlichen Sonnenaufgang geweckt, endlich einmal kann ich den Tag so beginnen wie ich es liebe: mit einem erfrischenden Morgenbad im Meer. "Willi" ist davon so angetan, dass er mir gleich hinterher schwimmt. "Ayka" ist dazu noch zu müde, Frauchen mummelt im Hubbett noch vor sich hin. Nach dem Frühstück brechen wir auf. Wir fahren auf den Athos-Finger. Diese östliche Halbinsel der Chalkidiki wird zum größten Teil durch die Mönchsrepublik "Athos" eingenommen. Bis zum Örtchen Ouranopoli fahren wir und stellen dabei fest, dass diese Ecke sehr stark touristisch geprägt ist, mit nummerierten Liegen am Strand, Appartementanlagen usw. Nichts für uns. Im Internet hatten wir von einer "Womo-Gaststätte Eleni" gelesen. Da wollen wir hin, die Kenner schwärmen von Stellmöglichkeit und gutem Essen. Wir finden auch die richtige Abfahrt, ausgeschildert mit "Taverna Dyonisos" und "Eleni", aber: Der Weg von der Straße hinunter ist zunächst relativ fest, breit und einigermaßen eben. Zwischendrin allerdings einige Schotterstellen in engen steilen Kurven. Dann eine Supersteigung mit gleichzeitig enger Kurve, wo ich gar nicht erst hinauf fahre. Das wird mit dem Vorderradantrieb des Ducato sowieso nichts. An einer kleinen Stelle mitten drin machen wir Mittags- und Badepause. Wir müssen das schöne Wetter ausnutzen, die Hunde planschen ebenfalls herum und schwimmen ihren Ringen hinterher. Leider ist der Platz stark vermüllt, wie wir es immer wieder in Griechenland finden.

Die Küste entlang zuckeln wir auf den mittleren Finger - Sithonia - zu. Gerade kurz hinter Sarti sehen wir von der Küstenstraße hinunter auf eine kleine Sandbucht, in der einige Womos stehen. Also umdrehen und ebenfalls diesen Hafen anlaufen.

Zufällig treffen wir Leute aus Nürnberg wieder, die wir im letzten Jahr bei Finiki Beach auf dem Peloponnes kennen gelernt haben. Ein weiterer Womo-Nachbar ist ein Kollege von mir, allerdings pensioniert. Schon kurz nach dem gegenseitigen Beschnuppern fängt es - was wohl ? zu regnen an. Der Regen hält die ganze Nacht an.

 

13. Tag Sarti - Toroni

Mit Plattergeräuschen wachen wir auf. Dass trotzdem über dem Berg Athos zwischen den Regenwolken die Sonne sehr schön aufgeht, entschädigt kaum. Nach und nach brechen alle unsere Nachbarn auf, wir stehen allein. Wir sind unschlüssig, was wir tun sollen ? bleiben ? weiterfahren ? wohin ? runter bis zum Peloponnes ? Wetter dort besser ? Wir versuchen, unsere Freunde Elfi und Franz anzurufen, die jetzt gerade dort unten sind, erreichen sie aber nicht. Schließlich packen wir und zuckeln rund um die Südspitze der Sithonia. Gegen Mittag wird das Wetter endlich schön ! In Toroni sehen wir durch das Fernglas am Ende des Sandstrandes ein einsames Womo stehen. Den Weg müssen wir auch finden. Vorher ist allerdings Einkehr in die Taverne von Maria in dem kleinen Ort Tristinika, der unmittelbar auf Toroni folgt. Wir essen wunderbar zu Mittag, werden freundlich bedient, die Preise sind in Ordnung und Wasser zapfen dürfen wir auch noch. Die Toiletten der Taverne sind nagelneu und blitzsauber. Danach biegen wir hinter dem Ort zum Strand ab. In der Nähe des zuvor gesichteten Womos beziehen wir auf einem aufgegebenen Campingplatz Quartier.

 

14. u. 15. Tag Ag. Ioanis Beach

Auch am nächsten Morgen ist der Himmel wieder bedeckt, immerhin ist es wenigstens warm. Unsere Vorräte müssen aufgefüllt werden, leider mehr, als wir mit dem Roller transportieren können. Ich repariere zunächst das Beleuchtungskabel der Rollerbühne, dann brechen wir auf. In Nea Marmaras kaufen wir ein, aus dem Supermarkt nehmen wir den gesamten Vorrat an Hundefutter mit. Wir wollen heute Rebecca Papadopoulou in Poligiros besuchen, die dort eine Tierauffangstation für herrenlose Hunde betreibt. Vorher fahren wir hinter Elia bei dem Schild "Ag. Ioanis Beach" zum Strand runter. Es handelt sich wieder um einen aufgegebenen Campingplatz. Eine wunderschöne Sandstrandbucht. Unter Schatten spendenden Bäumen richten wir uns ein. Nachmittags erreichen wir Rebecca und verabreden uns mit ihr. Der anschließende Besuch in ihrer Tierstation berührt uns stark. Sie kümmert sich in bewundernswerter Weise um herrenlose Hunde. Einen kleinen Eindruck geben vielleicht die Fotos wieder:

Wir fahren zurück zum Strand und verbringen dort eine weitere ruhige Nacht. Am nächsten Morgen werden wir endlich ! mal wieder mit wunderschönem Sommerwetter wach. So lange noch keine Griechen am Strand sind, lassen wir die Hunde im Meer planschen.Es wird ein Faulenzertag.

16. Tag Ag. Ioanis-Beach - Korinos

Weiter geht es in südliche Richtung. Ursprünglich sah unsere Reiseroute ja vor, bis zur Insel Samothraki ganz im Nordosten zu fahren. Aufgrund des schlechten Wetters in der ersten Zeit unseres Griechenlandaufenthaltes entscheiden wir uns jetzt um. Samothraki lassen wir sausen, Richtung Süden ist offensichlich das Wetter deutlich besser. Wir beenden die Rundfahrt der Halbinsel Sithonia und münden wieder in die normale Küstenstraße Richtung Thessaloniki ein. Zügig umfahren wir die Stadt. Lt. SCHULZ gibt es schöne Stellplätze im Bereich Korinos an der Küste. Am Ort vorbei kommen wir an den Strand. Davor liegt ein Dünengürtel, wo wir uns häuslich einrichten wollen. Zunächst einmal fahre ich mich im weichen Sand fest. Mit viel Mühe kommen wir wieder heraus und stellen uns auf eine feste Grasfläche. Es wird wieder ein sog. "Beach"-Tag. Der Roller kommt auch wieder zum Einsatz: Erst erkunde ich den Strandbereich links und rechts, wobei ich zweimal fast über eine Schlange fahre. Ich hasse die Dinger ! Nachmittags fährt Sanni noch in den Ort zum einkaufen. Bei der Rückkehr wird sie freudig von unseren Hunden begrüßt.

Der Tag verabschiedet sich mit einem wunderschönen Sonnenuntergang über dem Olymp.

17. Tag Stomio - Velika

Nachdem wir uns am Wasserhahn der kleinen Kirche "Agia Paraskevi" mit Frisch- wasser versorgt haben,

brechen wir auf. Zunächst auf der Straße parallel zur Autobahn Richtung Katerini. Was wir gestern in Korinos im Supermarkt nicht fanden, beim LIDL kurz vor Katerini decken wir uns für die nächsten Tage ein.

Dann geht's auf die Autobahn, weiter Richtung Süden.

In Stomio liegt direkt hinter dem Strand ein bereits wegen Saisonende geschlossener Campingplatz. Genau gegenüber ein weiteres ehemaliges Campingplatz-Gelände. Schöner ebener Grasboden. Duschen, Toiletten und Wasserhähne sind vorhanden - und sie funktionieren sogar ! Wir stehen im Schatten der Bäume und können über eine kleine Brücke zum Strand. Der feine Sand ist auffallend sauber, kein Müll liegt herum, der Meeresboden fällt allmählich ab. Wir genießen einen weiteren faulen Badetag, unsere Begleiter suchen sich einen schattigen Platz.

Leider lungern am Abend 2 Albaner um das Gelände herum und sehen auffällig oft zu uns herüber. Als ich noch mal betont mit den Hunden an ihnen vorbei gehe, sind sie nicht sonderlich beeindruckt. Da wir beide ein mulmiges Gefühl haben, brechen wir um 18.30 Uhr auf, obwohl wir an diesem Platz gern länger geblieben wären.

Unsere unplanmäßige Stellplatzsuche gestaltet sich denn auch nicht sehr glücklich. Nach einer Stunde Kurbelei über Serpentinen der kleinen Küstenstraße, durch teilweise recht enge Dörfer, gelangen wir nach Velika. Direkt neben der Strand- straße, auf dem Dünengürtel, steht ein deutsches Womo. Da es schon fast dunkel ist, stellen wir uns daneben. So einfach ist es allerdings nicht: Beim Hinauffahren auf den Dünengürtel zunächst keine Probleme, merke ich nach kurzer Zeit, dass die Vorderräder auf weichen Boden kommen. Auch das schnelle Hochschalten bringt nichts mehr. Wir sitzen - wieder mal - fest ! Die Vorderräder graben sich fast bis zur Achse ein. Wegen der Dunkelheit und da ich jetzt auch ein wenig genervt bin, bleibt das Womo so stehen. Morgen wird man weiter sehen.

 

18. Tag Velika - Lamia - Galaxidi

Wir sind gerade beim Frühstück, als es draußen laut wird. Unser Womo-Nachbar hat einen vorbeifahrenden Griechen auf einem Trecker angehalten. Der ist sofort bereit, uns heraus zu ziehen.

Ich demontiere die Rollerbühne samt Roller, damit ich beim Hinauffahren auf die Strandstraße nicht aufsetze, baue alles wieder an und nach Überqueren des Ossa-Gebirges kommen wir auf die Autobahn Richtung Süden. Wir wollen heute bis an den Golf von Korinth. Das Wetter hält sich und verspricht, weiter südlich noch besser zu werden.

In Lamia machen wir am Stadtrand Mittagspause. Die richtige Abfahrt in Richtung Amfissa - Itea finden wir zunächst nicht. Wir gelangen ins Zentrum von Lamia. Davor kann ich nur warnen. Die Straßen sind reichlich eng, bzw. zugeparkt, ich komme mächtig ins Schwitzen ! Schließlich - so glauben wir - haben wir die richtige Straße erwischt, sie führt schnurgerade von Lamia auf das Parnaß-Gebirge zu. Als es steil in die Berge geht, merken wir, dass wir eine Niete gezogen haben. Etwa 12 km lang, sehr steil, sehr schmal und mit Schlaglöchern übersät, schrauben wir uns hoch. Dann gelangen wir endlich auf die gut ausgebaute Straße Lamia - Amfissa.

Durch den riesigen Olivenhain nördlich Itea kommen wir an den Golf von Korinth. Einige von SCHULZ beschriebene Plätze sind inzwischen bebaut und eingezäunt. Hinter Galaxidi können wir in eine kleine Bucht hinunter sehen. Dort steht ein einzelnes Womo, sieht sehr idyllisch aus. Auf einer guten Teerstraße gelangen wir ohne Probleme nach unten und unsere neuen Nachbarn sind dankbar, dass sie nicht mehr allein stehen und von Hunden beschützt werden.

19. u. 20 Tag   Galaxidi - Kalogria (Peloponnes)

Der neue Tag fängt viel versprechend an. Dies ist eine kleine Entschädigung für die sehr unruhige Nacht. Hinter unserem Stellplatz führt die Straße in eine weitere Bucht, in der das Hotel "Delphicamp" liegt. Dort gab es vom Abend bis weit in den frühen Morgen in größere Feier. Ganze Kolonnen von Pkw und sogar ein Reisebus rauschen bis ca. 03.00 Uhr an unserem Platz vorbei. Der frische Kaffee stärkt uns und vertreibt die Müdigkeit aus Augen und Gliedern. Wir kurven die gut ausgebaute Küstenstraße am nördlichen Golfufer entlang. Unterwegs erkunden wir weitere Stellplatzmöglichkeiten in Eratini und Xiladou. In Eratini kann man im Ort direkt am Strand stehen, in Xiladou fährt man zunächst durch ein kleine Flussebene, dann im Ort links und gelangt an einen mittelprächtigen Sandstrand. Wir halten uns dort nicht auf, weil ein starker Ostwind aus dem Golf heraus uns entgegen bläst. Mittags setzen wir in Antirrion mit der Fähre auf den Peloponnes über. Dabei sehen wir im Vergleich zum vorigen Jahr deutliche Fortschritte beim Bau der neuen Golfbrücke.

Wir haben immer noch die Hoffnung, unsere Freunde in Kalogria zu treffen, die letzte SMS kam von dort. Zunächst finden wir einen Platz hinter dem "Hotel Kalogria". Einige Womos sehen dort, heute, am Sonntag, sind auch viele Griechen zum Baden hier her gekommen. Nachmittags Erkundungsrunde in der Umgebung. Es muss noch einen anderen Platz geben. Den finde ich dann auch. Wenn man von Lapas durch das Pinienwäldchen kommt, muss man v o r der kleinen Brücke links abbiegen und gelangt dann auf einen sehr schönen Platz, eben und mit festem Sanduntergrund. Hier stehen ausschließlich Wohnmobile. Abends genießen wir den schönen Blick auf die Insel Kefallonia.

Unsere Freunde sind nicht da. Wir erreichen sie nicht. Später teilen sie mit, dass sie die Insel Lefkas unsicher machen. Wir selbst verbringen die beiden Tage hier, gönnen uns ein wenig Ruhe, in den letzten Tagen sind wir doch recht viel gefahren. Dass wir nun doch - entgegen unser Planung - wieder auf dem Peloponnes gelandet sind, ist überhaupt nicht schlimm. An diesem Platz waren wir nämlich noch nicht.

 

21. - 23. Tag Loutra Killini

Bis dort hin ist es von Kalogria nicht weit. Nach Auffüllen des Frischwassertanks am Wasserhahn in Araxos starten wir. Wir wollen zunächst den Strand nördlich von Port Killini erkunden. Dort kommen wir aber nicht hin, sondern wuseln uns durch Kastro und dann die Serpentinen hinunter Richtung "Robinson-Club". Daran vorbei kommen wir zu dem schönen Stellplatz direkt oberhalb des Strandes. Wir richten uns neben einigen anderen Womos aus aller Herren Länder ein.

Die nächsten Tage vergehen in süßer Faulheit. Einmal setzen wir um, weil uns ein Nachbar zu sehr auf die Pelle rückt und auch nach Ansprache nicht bereit ist, einen vernünftigen Abstand einzunehmen. Dabei geht es nicht etwa um das Ausfahren der Markise usw., sondern wir sind der Meinung, dass man, wenn genügend Platz ist, einfach einen gewissen Abstand einhält. 1 m ist uns zu eng.

Am Rand des Platzes betreibt Nakos eine Taverne. Man sitzt sehr schön auf der überdachten Terrasse und kann sich von den Köstlichkeiten verwöhnen lassen. Nakos kocht göttlich, dabei bietet er den Service, dass die Wohnmobilisten bei ihm Wasser zapfen, die Toilette entsorgen und duschen können.

Hier lernen wir Ulla und Dieter aus Augsburg kennen. Sie sind das erste Mal in Griechenland, begleitet werden sie von ihrem Hund "Franky".

Nachmittags, als wir den Tag bei Nakos auf der Terrasse genießen, erscheint dort Nikolas. Er hat eine Töpferei im nahe gelegenen Kastro. Außerdem presst er hervorragendes eigenes Olivenöl, von dem er uns gleich eine Kostprobe anbietet. Köstlich ! Er lädt uns für den nächsten Tag zu sich nach Hause ein und verspricht uns einen netten Aufenthalt mit ein paar "Kleinigkeiten" zu essen.

Tags drauf satteln wir die Roller und fahren hoch nach Kastro. Nikolas erwartet uns schon. Seine Frau hat ein tolles Omelett mit gebratenen Auberginen in Olivenöl zubereitet. Wir genießen einen herrlichen Aufenthalt im Schatten der überdachten Terrasse.

Wie schon gestern lobt er in den höchsten Tönen die Wirkung des Olivenöls. Auf seine lustige Art schwört er auf die Stärkung der Manneskraft, es fördert auch die Verdauung und verhindert Haarausfall. Als ich daraufhin die Kappe abnehme und er mein lichtes Haupthaar sieht, nennt er das "große Katastrophe". Hier hilft auch kein Olivenöl mehr. Wir lachen viel.

Auch unser Tavernenwirt Nakos ist ein sehr netter, liebenswerter Gastgeber. Auf unseren Wunsch bereitet er uns abends Lammkeulen zu. Das Abendessen wird zum Festschmaus.

Er freut sich ehrlich, als wir seine Kochkunst in den höchsten Tönen loben. Wie selbst- verständlich gibt er anschließend Metaxa aus. Wir revanchieren uns gern, indem wir ihm dieses Foto schicken. Danke, Nakos !

 

25. u. 26. Tag Paleros - Kanali

Wir müssen nun langsam Richtung Norden einschwenken, denn es sind nur noch einige Tage bis zur Rückfahrt. Unsere Stationen sind zunächst Paleros, wo wir am Strand Richtung Pogonia ganz allein übernachten. Am nächsten Tag geht es weiter zum Wiesenplateau von Kanali, auf dem wir schon jeden Grashalm kennen. Im letzten Jahr hat uns dort Pavlos stolz seinen Rohbau gezeigt. Dort wollte er ein Hotel, Restaurant oder ähnliches eröffnen. Die Baustelle ist noch in demselben Zustand, niemand ist zu hören oder sehen. Was ist hier los ?

 

27. Tag Gliki

Während wir in Paleros nur übernachtet haben, verbringen wir in Kanali einen Strandtag. Heute geht es weiter nach Gliki, das in den Souli-Bergen liegt. Wir finden "unseren" Stellplatz am Fluss Achéron. Unter der alten Bogenbrücke steht lediglich ein griechischer Jeep, davor ein Igluzelt. Unser Hund "Willi" kennt im Gegensatz zu Ayka den Achéron und vor allem dessen kaltes Wasser noch nicht. Nachmittags brechen wir zu einer Wanderung flussaufwärts auf. Zunächst ist Willi noch sehr beigeistert, springt unterwegs mehrere Male in den Fluss. Je weiter wir - dann schon i m Fluss - wandern, desto kläglicher jault er. Der arme Kerl: Zittert am ganzen Körper, während Ayka sich an dem kalten Wasser nicht stört. Natürlich drehen wir sofort um, machen allerdings noch ein Bild von unserem Abenteuer.

 

Der restliche Nachmittag wird im Schatten unseres Stellplatzes verbracht. Die Hunde wärmen sich wieder auf.

28. Tag Parga - Sagiada

Am nächsten Morgen starten wir früh, da wir noch einen kleinen Shopping-Abstecher nach Parga machen wollen. Das hat sich schon zur Gewohnheit entwickelt, Sanni möchte immer gern einmal durch die Stadt schlendern. Der Ort selbst ist auch sehr schön, allerdings total in Touristenhand. Wir genießen trotzdem den Bummel und schließen ihn mit einem Eisbecher am Hafen ab. Danach über Igoumenitsa, wo wir wegen einer Baustelle mitten durch die Stadt geleitet werden, zu "unserem" Platz nach Sagiada. Nur ein kleines Womo aus Schottland steht dort, wir palavern ein wenig mit dem netten älteren Ehepaar, dann brechen sie auf zur Vikosschlucht. Die Hoffnung, dass sich noch jemand zu uns gesellt, erfüllt sich nicht. Abends beginnt es - Sagiada-Wetter? - zu regnen, nachts und gegen Morgen folgt ein heftiges Gewitter.

 

29. Tag Plataria - Igoumenitsa - Rückfahrt

Morgens nach Igoumenitsa hinein. Beim Durchfahren der Innenstadt hatte Sanni gestern ein Zoogeschäft gesehen. Dort kaufen wir für die Hunde neue Halsbänder. Willi's war beim Toben kaputt gegangen, Ayka bekommt auch eins, damit sie nicht zusehen muss. Wir wollen uns heute nicht wieder durch die Stadt quälen, um den letzten Tag am Drepanon-Beach zu verbringen. Daher sehen wir uns in Plataria, ca. 10 km östlich von Igoumenitsa, am Strand um. Dort ist es zwar sehr schön, allerdings gibt es kaum geeignete Stellmöglichkeiten. Wir bleiben am Rand der Strandstraße stehen. Mittagessen, Faulenzen, kleiner Bummel zum Hafen. Dann naht die Stunde des Abschieds. Wie immer wehmütig lenke ich das Womo nach Igou hinein. Inzwischen ist der "New Port" fertig, eine sehr großzügige Hafenanlage mit riesigem Parkplatz. Entgegen der sonstigen Gewohnheit, dass sich jeder irgendwo hinstellt, gibt es hier markierte Spuren, in die die Fahrzeuge je nach Zielhafen gestellt werden. Um 19.40 Uhr legt die "Superfast XII" an. (Wir hatten umgebucht, die Überfahrt zurück nach Venedig war uns zu lang).

Bereits um 20.10. Uhr ist das Schiff vollständig beladen und läuft aus.

Tschüß - Griechenland, wir kommen wieder !